Ein- und aus.

Ich stehe auf einer Wiese.

Es duftet hier nach Lavendel, Sommerregen und frischem Heu.

Mein Haar saugt diese überwältigenden Gerüche ein, damit ich noch lange was davon habe.

Mitten auf dieser Wiese stehst du.

Unscheinbar und gleichzeitig so vollkommen.

Ich will deinen Namen rufen, doch du hast dich bereits nach mir umgedreht, als könntest du meine Gedanken lesen.

Du lächelst mich an und bei deinem Antlitz muss ich meine ganze Konzentration darauf richten, das Atmen nicht zu vergessen.

Ein- und aus. Ein- und aus. Ein- und aus.

"Endlich bist du da. Du hast mich ziemlich lange warten lassen! ", rufst du und setzt dein schelmisches Grinsen auf, während du langsam auf mich zukommst.

Wie gelähmt stehe ich nur reglos da starre dich an, unfähig, etwas zu sagen.

Ein- und aus. Ein- und aus.

Nun stehst du mir gegenüber. Beim Anblick deiner Augen kommt mir der strahlende, wolkenlose Himmel über uns vollkommen farblos vor.

Dein Blick wird ganz sanft, als du mir sagst, dass du mich liebst. Seit dem ersten Tag.

Ein- und aus. Ein- und aus. 

Freudentränen überströmen mein Gesicht, als ich dir sage, dass es mir genauso geht, dass ich dich nie vergessen konnte, dass ich mich so sehr nach diesem Moment gesehnt habe.

Dein Lächeln wird noch strahlender und auch bei dir käpft sich eine Träne frei.

Wir müssen Beide darüber lachen.

Du breitest deine Arme aus. Sagst, dass du mich nie wieder alleine lässt.

Ein- und aus. Ein- und aus.

Ich schließe meine Augen und lass mich hineinfallen.

Doch statt der erwarteten Wärme wird es plötzlich kalt und finster.

Ich öffne meine Augen und finde mich in meinem dunklen Zimmer wieder, das Kissen fest umklammert.

"Nur ein Traum", flüster ich schwach lächelnd und kann die Tränen nicht zurückhalten. Ist das der Geruch von Lavendel? Ich bin mir nicht sicher, der Regen in meinen Augen wischt alles mit sich fort.

Ein- und aus.